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Besuch des Kunstmuseums

Am 24.5.22 besuchten die 3b und 3c als zweiten Teil des

Workshop "Reiner Zufall" das Kunstmuseum am Schlossplatz.

Innen wurden die Klassen empfangen und mit den Regeln, die es so in einem Museum gibt, vertraut gemacht.


"Wo seht ihr denn hier im Foyer schon Kunst?", lautete die erste Frage. Der Blick zur Decke verriet, da muss sich jemand was dabei gedacht haben:


Titel: "Treibholz" - sie sollen ganz zufällig angeordnet wirken, wie Treibholz, das auf dem Fluss vor sich hin treibt. "In welche Richtung zeigen die Lampen denn ?", wurde gefragt. Ganz klar - die 167 Lichter sind ein unbewusster Wegweiser hinein in die Sammlung.



Na dann, nix wie los.



Das erste Werk war von Sarah Morris. Und die Frage lautete: "Was seht ihr?"

(Du wunderst dich, warum man hier das Bild nicht sieht.... Das darf aus rechtlichen Gründen nicht ganz abfotografiert werden)


Die Antworten purzelten nur so daher: "Stern, Kristall, Diamant, Schmetterling, Blume, Windrad...."

Schwieriger war darauf zu kommen, wie die Künstlerin das Bild wohl gemacht hat.

Irgendwie ist es symmetrisch, es wurde gefaltet und wieder aufgefaltet. Die entstandenen Falten wurden benutzt als Linien. Die Farbwahl der Flächen wurde zufällig gewählt.




Quasi gegenüber hing ein zweites Werk der Künstlerin. "Equalizer - Sound Graphs".

Da war natürlich erneut die Fantasie der 3 er gefordert. "Ich sehe ein Diagramm, Klaviertasten, Tonhöhen, Hochhäuser, das Bild macht Töne sichtbar...."

"Wie wählte die Künstlerin wohl hier die Farben aus?" Die Vermutung war, je höher der Ton, je heller die Farbe. "Und was denkt ihr, spielt da grad für Musik, die der Equalizer zeigt? Klassik, Pop, Death Metal oder ein Hörbuch?"


Die Idee der Künstlerin war, nur, wenn man etwas nicht sofort erkennt, kommt der Betrachter über das Bild, so wie es die Klasse getan hat, ins Gespräch. Die Fanatsie des Betrachters wird dadurch angeregt.





Im nächsten Raum, der ganz dem Stuttgarter Künstler Willi Baumeister (1889 -1955) gewidmet ist, schauten sich die Schüler:innen ein Gemälde von ihm an.


"Was seht ihr hier und worin besteht der Unterschied zu den zwei vorigen Bildern?"

"Es ist schwarz / weiß, ich sehe einen Indianer, Vogel, Wasserhahn, eine Schnecke, ein Reagenzglas und Stufen" , erklärten die Kinder.

"Genau, man erkennt Ansätze von Gegenständen, eher Zeichen und Symbolen. Die Zeichen kann man nicht lesen wie unsere Schrift, aber unsere Fantasie kann die Symbole "lesen", wenn wir ihr freien Lauf lassen. Genau das, war die Absicht Willi Baumeisters."


Hui, das ist ja fast wie ein Wimmelbild. Da passiert ja unendlich viel auf diesem Werk von Hieronymus Bosch (1450-1516). Das war dem Willi too much. Aber irgendwie hat es ihn auch fasziniert. Deshalb hat er das Bild "abgemalt" - "vergößert und ohne Details", "ungefähr" und nicht ganz "scharf".....



Ganz klar: Fernseher mit Krone und Pacman Hand.


Und Pocorns...

Auch Baumeister wollte nicht wie Bosch Bilder malen, auf denen man sofort alles erkennt. Vielmehr war ihm daran gelegen, Symbole zu erzeugen, die die Fantasie des Betrachters anregen. Somit bekommt das Bild immer eine neue Bedeutung, es entsteht jeweils eine neue Geschichte, die der Betrachter "schreibt" oder "sieht"oder "erzählt".

Schätze mal, wie viele Werke hat Baumeister während seiner Schaffensphase gemalt ?

17, 100, 470, 1000.... oder sogar ca. 5000?


Vielleicht erinnerst du dich noch an den ersten Teil des Workshops? Da konnte man verschiedene Techniken ausprobieren.

Der Untergrund des Bildes Homage an Jérome Bosch könnte doch so entstanden sein....


Nach der Führung sahen sich die Kinder im Museum um. Die riesige Schattenfotowand erwies sich als richtige Spielwiese für jung und alt.










Die Klasse 3b und 3c standen sich gegenüber.

Der Vormittag im Museum war spannend und chillig zugleich.

Zum Schluss: Ein riesiges Dankeschön an die außergwöhnlich informative und coole Führung durch das Kunstmuseum. Gleichermaßen geht der Dank natürlich an die Kinderstiftung Stuttgart, die den Workshop über den well.come.back booster unterstützt und ermöglicht hat.


Danke an alle, die zum Interview bereit waren. Sobald das Material vorliegt, wird es an den Blog nachträglich angehängt.

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